«autobau
Schweizer Kart-Meisterschaft» in Wohlen: Fünf Premieren an einem Tag

Levi Arn
(Mitte) feierte mit dem Team den ersten KZ2-Finalsieg © Eichenberger
Der
zweite Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen war der Tag der
Premieren.
In allen fünf Kategorien gab es neue Finalsieger. KZ2-Gewinner Levi
Arn fuhr sogar einen neuen
Streckenrekord.
In einem
Punkt waren sich alle Beteiligten einig: Das eine oder andere Feld hätte beim
zweiten Lauf zur
autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Wohlen besser besetzt
sein können. Doch Quantität allein ist
nicht ausschlaggebend. Was die
Teilnehmenden am Samstag in Wohlen ablieferten, war Motorsport
auf hohem
Niveau. In Sachen Abwechslung darf sich auch niemand beschweren. In allen fünf
Kategorien
gab es neue Finalsieger. Dazu fuhr KZ2-Gewinner Levi Arn sogar einen
neuen Streckenrekord.
Racer-Herz was willst du mehr?
Fangen wir
direkt mit den Schaltkarts, der KZ2, und Levi Arn an. Der sicherte
sich am frühen Samstagmorgen
in 36,084 sec die Pole-Position. Damit sorgte der
Solothurner Birel-Chauffeur gleich einmal für die erste Premiere.
Denn so
schnell (82,3 km/h Schnitt) war in Wohlen noch nie jemand bei einer offiziellen
Veranstaltung unterwegs.
Der alte Rekord lag bei 36,159 sec – aufgestellt von
Ekaterina Lüscher bei den OK Senioren 2023. A
rn war danach auch im ersten
Vorlauf eine Klasse für sich und gewann mit 4,2 Sekunden Vorsprung.
Auch im
zweiten Vorlauf hätte er wohl gewonnen. Doch wegen eines Frühstarts bekam er
eine
Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt. So sicherte sich Kai Perner seinen
ersten SM-Sieg bei den
Schaltkarts – also eine weitere Premiere. Im Finale
rückte Arn die Hierarchie dann wieder zurecht.
Wieder war er rund vier Sekunden
schneller als Perner, der souverän Platz 2 vor Florian Esteve holte.
Für den
Drittplatzierten war es ebenfalls eine Premiere. Auch er stand bei einem
KZ2-Rennen im Rahmen
der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft noch nie auf dem
Podium. Arn, der damit seinen ersten Finalsieg
bei den Schlatkarts feiern
durfte, hat nun auch – zur Freude von Motorentuner Jean Luyet – in der
Meisterschaft das Zepter übernommen. Der nach Lonato noch punktgleiche Evan
Vantaggiato musste
sich in Wohlen mit den Rängen 4, 3 und 4 begnügen.

Nutzte jeden
Zentimeter aus: Super-Mini-Sieger Romeo Epifanio © Eichenberger
Auch bei den
Jüngsten, den Super Minis, gab es einen neuen Finalsieger. In
Abwesenheit von Leader
Aurelio Longhitano (IAME Euro Series) sicherte sich
Romeo Epifanio seinen ersten SM-Finalsieg.
Der junge Aargauer aus dem Team
Innovate Competition hatte schon vor zwei Wochen beim
«Trofeo Elia Epifanio»
triumphiert. Damals setzte er sich gegen Longhitano und Aaron Buhofer
(beide
Spirit Racing) durch. Diesmal verwies er Buhofer, der das Gesamtklassement der
Super Minis
neu anführt, souverän auf Platz 2. Für eine weitere Premiere sorgte
auch Nicolas Yerly. Der Neffe von
Bergrennfahrer Thomas Amweg, der sich die
Rennen in Wohlen vor Ort anschaute, belegte im Finale
Rang 3 – so weit vorne
stand Yerly, der im ersten Lauf nach einer Kollision noch ausschied, ebenfalls
noch nie. Die weiteren Podestplätze in den Vorläufen sicherten sich Laurent
Shahinaj (2.) und
Ben Iten (2x Dritter).

1, 2 und 3
bei den Junioren: Sanjuan vor Müller und Kaya © Eichenberger
Auch bei den
Junioren durfte man sich in Wohlen ein paar neue Gesichter einprägen. Am frühen
Morgen
sicherte sich Zoltan Coigny seine erste Pole-Position bei den OK
Junioren. Der Spirit-Fahrer war auf die
Tausendstelsekunde gleich schnell
wie Iven Ammann aus dem Team Innovate Competition. Im ersten
Vorlauf war es
dann auch Ammann, der sich den Sieg vor Coigny und Marc Müller sicherte. Im
Zweiten
Pre-Heat sorgte Müller für die nächste Premiere. Auch er hatte bisher
noch nie bei den Junioren gewonnen.
Müller war auch drauf und dran, im Finale
ganz nach vorne zu fahren. Doch da machte ihm ein weiterer
Neuling einen Strich
durch die Rechnung: Gauthier Sanjuan aus dem Team Spirit Racing liess sich in
einem spannenden Finale nicht von Platz 1 verdrängen und feierte seinen ersten
Finalsieg im Rahmen
der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft – vor Müller und
Tuna Kaya, der von Startplatz 11 völlig
entfesselt bis auf Rang 3 vorgefahren
war und trotz einer Fünf-Sekunden-Strafe (Spoiler) noch vor
Leopold Owen Maier
ins Ziel kam. Platz 5 ging an Iven Ammann. Der nach Wohlen nun alleinige
Führende bei den Junioren hatte beim Vorstart ein Problem mit der Zündkerze.
Beim Versuch,
seinen ursprünglichen Startplatz einzunehmen, war er etwas
optimistisch und bekam dafür eine
Fünf-Sekunden-Strafe. Noch ärger traf es
Nicola Mateo Frigg. Der UBIQ-Fahrer schied im Finale
nach einer unverschuldeten
Kollision schon nach wenigen Metern aus.

Zloczower machte auch nach dem Ziel Jagd auf
Brupbacher © Eichenberger
Die wohl
spannendsten Rennen lieferten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der
X30
Challenge Switzerland. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Julian
Brupbacher aus
dem Team Spirit Racing. Vor dem Rennen betonte er noch, dass
Wohlen nicht unbedingt seine
Paradestrecke sei. Davon war am Samstag aber nicht
viel zu spüren. Brupbacher stand nicht nur
auf der Pole-Position, er gewann
auch alle drei Läufe. Auch für ihn war es der erste Finalsieg im
Rahmen der SM.
Im Finale machte Tristan Zloczower den Spirit-Doppelsieg perfekt. Dritter wurde
Maximilian Kammerlander vom Team UBIQ Racing. Zloczower zählte schon im ersten
Lauf zusammen
mit Samuel Ifrid zu den ersten Verfolgern von Brupbacher. Im
zweiten Heat hiess die Reihenfolge
hinter Brupbacher: 2. Diego Gama, 3. Max
Kammerlander. Ifrid wurde nach einem «Rencontre» und
einem kaputten Auspuff nur
18., Zloczower (nach einem etwas übermotivierten Angriff eines Konkurrenten)
Zwölfter. Auch Arnaud Voutat zählte zu den Kollisionsopfern. Im Quali Zweiter
musste der Westschweizer
nach einer Startkarambolage als 20. starten. Im Finale
kam er als Dritter ins Ziel und hätte somit den
Dreifachsieg für Spirit
sichergestellt. Im Nachgang bekam Voutat aber noch fünf Sekunden
aufgebrummt
(Spoiler), sodass er am Ende Sechster wurde. Starker Vierter: Timéo Ruppen.
Auch er kam von weit hinten (Startplatz 15). In der Meisterschaft führt
Brupbacher nach zwei von
fünf Läufen. Zu einem «Grand Slam» reichte es
Brupbacher nicht ganz. Die dafür notwendige
schnellste Rennrunde im Finale ging
an Emilia Pauli, die einzige Dame im Feld. Auch das eine Premiere!

Sieger bei den Senioren: Georgiy Zasov neben Huber und
Schär © Eichenberger
Auch Georgiy
Zasov ist knapp am ersten «Grand Slam» vorbeigeschrammt. Der MH-Racing-Pilot
aus
Lugano musste sich im Qualifying Alexis Genolet (LKM Racing) geschlagen
geben. Danach gab es für
Zasov bei den OK Senioren kein Halten
mehr. Sieg im ersten Vorlauf, Sieg im zweiten Vorlauf und
Triumph im Finale
inklusive schnellster Rennrunde. «Es hat nicht ganz gereicht», meinte Zasov mit
Blick
auf den «Grand Slam». «Aber ich bin dennoch sehr zufrieden.» Hinter Zasov
wurde Jérôme Huber
(Innovate Competition) im Finale Zweiter. Der Zürcher schwor
hinterher: «Nein, ich fahre die Saison
nicht zu Ende!» Deshalb wird es wohl auf
einen Dreikampf hinauslaufen. Denn weil Genolet im Finale
eine Strafe bekam
(Verursachen einer Kollision) und deshalb nur Sechster wurde, kam es in der
Meisterschaft zum Zusammenschluss. Noch führt Genolet mit 117 Punkten. Aber
Samuel Schär (112)
und Zasov (107) sind ihm dicht auf den Fersen. Der bisher
noch sieglose Schär (UBIQ Racing) fuhr auch
in Wohlen mit viel Köpfchen. Mit
den Plätzen 3, 2 und 3 sammelte der Routinier weiter fleissig Punkte.
Der erste
Sieg in der laufenden Saison ist nur eine Frage der Zeit.
Apropos Zeit:
Um die ging es auch im «Swiss Historic Kart Cup», der in Wohlen den
ersten Lauf der
Saison 2025 austrug. Genau genommen um regelmässige
Rundenzeiten. Mit den wenigsten
Rangpunkten (5) war Thomas Glauser am Ende
Klassenbester. Zweiter wurde
Sandro Melena (7 Rangpunkte), Dritter Fido Sommer
(8).
Und so
geht es weiter:
6. Juli, Franciacorta (ITA)
31. August, Cremona (ITA)
5. Oktober, 7 Laghi (ITA)

Histo-Cup mit dem Sieger Thomas Glauser (ganz links) ©
Eichenberger
Klassierungen der
Berner-Fahrer:
Supermini: 7. FRICKER Dilian Roman
KZ2: 2. PERNER Kai
Ranglisten:
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